60.407, Amsteg-Bristen-Golzern Talstation
Eine kleine Nebenlinie führt von Amsteg ins wilde Maderanertal. Es werden je nach Saison und Wochentag zwischen sieben und zwölf Kurse angeboten. Betrieben wird die Linie seit Dezember 2022 von der Auto AG Uri, welche zuvor die PAG-Linie jahrelang als PostAuto-Halter bedient hat. Zum Einsatz kommen seit einigen Jahren niederflurige HESS Bergbusse, welche in Amsteg garagiert sind. Auf dem Postplatz wartet der Linienbus auf die Fahrgäste. Die meisten von ihnen reisen mit dem AAGU Bus der Linie 401 von Erstfeld her an.
Sobald der Anschluss abgenommen wurde, kann die Reise beginnen. Kaum auf die Hauptstrasse eingebogen wird diese beim Kraftwerk auch schon wieder verlassen. Nun geht es hinein in das Maderanertal. Hoch über dem Taleingang überspannt die Kerstelenbachbrücke der Gotthardbahn Amsteg. Die einspurige Strasse fängt nun gleich an zu steigen und windet sich am rechten Hang des Tobels hoch. Mit mehreren Kehren, die teils aus platztechnischen Gründen in Tunnels geschlagen wurden, gewinnt der Bergbus schnell an Höhe.
Die Route, die regelrecht an die Felswand geklebt wurde, ist nicht ganz ungefährlich. Schon mehrere Male verschüttete ein Steinschlag die Strasse und schnitt Bristen von der Aussenwelt ab. Zuletzt geschah dies anfangs 2017. In solchen Fällen wird die alte Kraftwerksbahn reaktiviert damit Bristen wenigstens per Standseilbahn erreichbar bleibt. Nach vier Kehren ist das Gröbste geschafft und der Weiler St. Anton erreicht. Nun geht es weiter das Tal hinein bis zum 400 Seelendorf Bristen. Während nun vor allem die Einheimischen den Linienbus verlassen, bleiben die vielen Ausflüglern und Wanderer noch sitzen.
Denn dieser fährt noch weiter in das Maderanertal hinein. Die Schlucht ist nun vorbei und der Kerstelenbach fliesst neben der Strasse ganz ruhig durch die Landschaft. Doch das ist nicht immer so. Ein verheerendes Unwetter 2005 verwandelte den Kerstelenbach in ein tobendes Gewässer, welches enorme Schäden im ganzen Tal anrichtete. Plötzlich erreicht das PostAuto einen grossen Parkplatz, der an schönen Sommertagen schon frühmorgens gut gefüllt ist. Dieser gehört zur Golzeren Seilbahn, dessen Talstation beim Unwetter auch total zerstört wurde.
Die 2006 wiedereröffnete Talstation der Golzeren Luftseilbahn bildet dann auch nach rund 15 Minütiger Fahrzeit den Endpunkt der Linie 407. Wer nun noch weiter in das einmalige Tal eintauchen möchte, muss zu Fuss weiter. Oder man fährt mit der Seilbahn hinauf auf Golzeren. Dort oben lädt ein malerischer Bergsee, der dank einem unterirdischen Abfluss sehr warm ist, zum Baden ein. Wer noch höher hinaus möchte, kann zum Beispiel zur Windgällenhütte oder zur SAC Hufihütte wandern. Am Abend bringt einem dann der Linienbus bequem wieder hinunter in das Reusstal.
Fährt:
ganzes Jahr, täglich
Auto AG Uri | AAGU, 6467 Schattdorf | +41 41 874 72 72 | www.aagu.ch
Die Bilder entstanden noch zu Zeiten als die PAG die Linie noch bediente
Last Update: 20.11.2024
Zuletzt gereist: 03.06.2018