Bergbahn, eine kurze Schifffahrt und eine Busfahrt mit Passstrassencharakter, auf dieser Reise ist einfach alles dabei. Von Stans geht es zuerst mit dem PostAuto nach Beckenried. Nun windet sich das Fahrzeug hinauf nach Emmetten und dann weiter nach Seelisberg. Von hier geht es mit der Treib-Seelisberg Bahn wieder zurück an den See. Eine kurze Schifffahrt führt nach Brunnen rüber, wo es im Bus der Auto AG Schwyz zum Kantonshauptort geht. Die anschliessende Passfahrt über die Ibergeregg ins Klosterdorf Einsiedeln rundet diese einmalige Reise ab...
60.311, Stans-Beckenried-Seelisberg
Der Bahnhof Stans ist Dreh- und Angelpunkt des öffentlichen Verkehrs vom Kanton Nidwalden. Neben der Zentralbahn wird Stans auch von insgesamt fünf PostAuto Linien angefahren. Eine davon ist die Nidwaldner-See-Linie, welche die Nummer 311 trägt. Der Fahrplan sieht stündliche Verbindungen zwischen Stans und Seelisberg vor, dazwischen wird bis Beckenried den ganzen Tag über mindestens ein Halbstundentakt angeboten. Sobald der Anschluss von der S4 abgenommen wurde, kann die Reise beginnen.
Das PostAuto fährt nun aus dem Dorfkern von Stans hinaus zum Ortsteil Reiden. Vorbei am Industriegebiet, in welchem auch die PostAuto Garage der Regie Unterwalden angesiedelt ist, gelangt der Linienbus zum Kreisel, wo rechts die Strasse ins Engelbergertal abbiegt. Geradeaus geht es direkt nach Buochs und links führt die Route in Richtung Ennetbürgen. Während die Direktkurse nach Beckenried über die Schnellstrasse fahren, nehmen die Kurse nach Seelisberg den Umweg in Angriff. Im breiten Talboden zwischen dem Bürgenberg und dem Buochserhorn ist neben dem Flugplatz
auch der Flugzeugbauer Pilatus angesiedelt. An dessen grossen Fabrik- und Montagehallen führt die Fahrt nun vorbei. Die Flugzeuge werden hier von mehreren 100 Arbeitern geplant, produziert und anschliessend vom benachbarten Flugplatz Bouchs in die ganze Welt ausgeliefert. Die Strasse führt nun parallel zur Landebahn zur Ortschaft Ennetbürgen. Neben dem PostAuto wird die Ortschaft auch zwei Mal am Tag von einem Schiff der SGV bedient (3600). Nach einer kurzen Pause auf dem Postplatz rollt der Linienbus weiter nach Buochs. Unterwegs wird die Engelberger Aa überquert,
eine von insgesamt vier grösseren Zuflüssen, welche in den Vierwaldstättersee fliessen. Die Fahrt führt am Freibad vorbei, bevor das PostAuto wieder in die Hauptstrasse einmündet und kurze Zeit später die Haltestelle Buochs Post erreicht. Die 5000 Seelen Gemeinde liegt am Fusse des 1`806 Meter hohen Buochserhorns. Ohne viel Zeit zu verlieren, fährt das PostAuto aus dem Dorfkern zur Haltestelle Linde. Nun wird der Blick frei und der wunderschöne, tiefblaue Vierwaldstättersee ist in Sicht. An dessen Ufer entlang führt die Reise am Unterfeld vorbei ins Unterdorf von Beckenried.
Von hier aus bringt die Autofähre "Tellsprung" Einheimische und Touristen ans andere Seeufer hinüber nach Gersau. Kurze Zeit später erreicht das PostAuto die Haltestelle Beckenried Post. In unmittelbarer Nähe liegt die SGV Schiffsstation, welche das ganze Jahr über praktisch im Stundentakt angefahren wird. Weiter befindet sich ein bisschen oberhalb der Hauptstrasse die Talstation der Luftseilbahn Klewenalp (2556), welche übrigens auch im GA Bereich liegt. Nach einer kurzen Standzeit nimmt das PostAuto die eigentliche Bergstrecke hinauf nach Emmetten in Angriff.
Während gut 300 Höhenmeter bewältigt werden, zeigt sich das ganze Vierwaldstättersee Panorama, mit Ausblick auf Rigi, Bürgenstock, Pilatus und co. und natürlich den tiefblauen See. Nach ein paar Haarnadelkurven, welche jedoch so gut ausgebaut sind, dass sie selbst mit dreiachsigen 15 Meter Bussen befahren werden können, ist Emmetten bereits erreicht. Die Ortschaft bildet den Ausgangspunkt von zweier Seilbahnen, die eine führt hinauf auf die Stockhütte, die andere auf den Niederbauen. Dementsprechend sind in den Sommermonaten viele Wanderer unterwegs
und Zusatzwagen sind längst keine Seltenheit mehr. Die Fahrt führt nun hinunter in den Weiler Sagendorf. Kurze Zeit später wird Emmetten und somit der Kanton Nidwalden hinter einem gelassen und es geht in Richtung Kanton Uri. Bei der Haltestelle Laui, was im Urner Dialekt soviel wie Lawine heisst, wird die Kantonsgrenze passiert. Schon kurze Zeit später zeigt sich auf der rechten Seite das Seelisbergerseeli. Während den Sommermonaten lädt der Bergsee mit dem Campingplatz zum Verweilen und Baden ein. Wenig später erreicht das PostAuto den eigentlichen Dorfeingang.
Die nördlichste Gemeinde vom Kanton Uri, welche übrigens keine direkte Strassenverbindung zum restlichen Kanton besitzt und nur über jene Hauptstrasse von Beckenried erreichbar ist, beheimatet rund 700 Einwohner. Vorbei am grossen Hotel Sonnenberg schlängelt sich die Strasse an der linken Bergflanke entlang. Auf der anderen Seite ergibt sich ein gigantischer Ausblick auf den wunderschönen Urnersee. Der Blick schweift von der Ortschaft Brunnen über den Fronalpstock nach Sisikon und reicht bis nach Flüelen mit dem markanten Bristen im Hintergrund.
Unmittelbar unterhalb der Strasse liegt die Wiege der Eidgenossenschaft, das Rütli. Die bekannte Wiese, wo 1291 der Bund der Eidgenossenschaft geschlossen wurde, ist mit einem 45 minütigen Fussmarsch ab Seelisberg erreichbar. Vorbei an der Kirche und dem eigentlichen Dorfkern erreicht das PostAuto kurze Zeit später den grosszügigen Bahnhofsplatz der Treib-Seelisberg Bahn (TSB). Hier heisst es nach gut 50 minütiger Fahrzeit alles Aussteigen. Das wunderschöne Holzhaus mit den schwarz-gelben Fensterläden, welches sich unmittelbar neben der PostAuto Haltestelle befindet, ist die Bergstation der TSB.
2590, Seelisberg-Treib
Ursprünglich war eine Standseilbahn vom Rütli nach Seelisberg geplant. Um die Wiege der Eidgenossenschaft vom Massentourismus zu schützen, wurde die Konzession verweigert. Schliesslich wurde 1916 die Standseilbahn vom Seelisberg hinunter zur Schiffsstation Treib eröffnet. Seitdem befördern die beiden Wagen einheimische Pendler wie auch Touristen in rund 8 Minuten vom Seelisberg hinunter ans Ufer des Vierwaldstättersees. Dabei ergibt sich ein wunderbarer Ausblick über Brunnen und den kleinen und grossen Mythen.
Der Betrieb geschieht durch zwei Wagen im Pendelverkehr, die durch einen Schleifringläufermotor von der Bergstation aus angetrieben werden. Dank der Verbindungsfunktion der Bergbahn sind GA, Tageskarten usw. gültig. So befördert die TSB jährlich in zirka 10'000 Fahrten rund 110'000 Ausflügler, Pendler und Wanderer. Schon kurze Zeit später trifft die Bahn in Treib ein. Gleich neben der Talstation steht das geschichtsträchtige Wirtshaus zur Treib. Erstmal erwähnt wurde es im Jahre 1482. Es diente als Tagsatzungsraum der alten Eidgenossenschaft sowie als Zufluchtsort der Schiffsleute wenn wieder mal der Föhn "chutete".
3600, Treib-Brunnen
Sämtliche Züge der TSB haben das ganze Jahr über in Treib Anschluss zu den Schiffen der SGV. Während den Sommermonaten fahren die Schiffe durchgehend im Stundentakt. So bringt einem ein nostalgischer Raddampfer oder ein Motorschiff in weniger als 10 Minuten ans andere Seeufer nach Brunnen. Unterwegs wird auch die Kantonsgrenze überfahren und so wird der Kanton Uri verlassen und man gelangt in den Kanton Schwyz. Die Ortschaft Brunnen ist neben Luzern und Weggis ein weiterer wichtiger Tourismusort am See.
60.502, Brunnen-Schwyz
Neben unzähligen Restaurants, einem wunderschönen Quai mit einer herrlichen Aussicht auf den Urnersee befindet sich hier auch das Victorinox Museum. Für den öffentlichen Busverkehr ist im gesamten Talkessel von Schwyz die Auto AG Schwyz zuständig. Die Linie 502, welche Brunnen mit dem Kantonshauptort verbindet, fährt den ganzen Tag über im Halbstundentakt. So führt die 15 Minütige Reise vom Dorfkern über den Bahnhof nach Ibach. Vorbei am Mythen Center und den Victorinox Werkstätten erreicht der rot-weisse Linienbus schliesslich den Hauptplatz von Schwyz.
60.505, Schwyz-Ibergeregg Passhöhe-Oberiberg
Die Haltestelle Schwyz, Zentrum bildet den Dreh- und Angelpunkt der Auto AG Schwyz. Insgesamt kommen hier stolze neun Buslinien zusammen, welche im Anschluss den Kantonshauptort in alle Himmelsrichtungen verlassen. Eine davon trägt die Nummer 505 und führt über die Ibergeregg ins Ybrig. Seit dem Fahrplanwechsel 2023 wir die Berglinie das ganze Jahr über betrieben. Der neue Fahrplan sieht dabei bis zu sieben Verbindungen am Tag vor. Während in der Ferienzeit ein Hess Bergbus benötigt wird,
reicht in der Nebensaison ein Kleinbus problemlos aus. Sobald alle Gäste umgestiegen sind, kann die 40 minütige Reise beginnen. So kämpft sich der Midibus vorbei am historischen Rathaus durch den engen und vom Verkehr geplagten Ortskern von Schwyz. Kurz darauf beginnt die Strasse bereits an zu steigen und der rot-weisse Linienbus kämpft sich in den Ortsteil Rickenbach ob Schwyz hoch. Hier befindet sich die Talstation der 2015 reaktivierten Rotenflue-Gondelbahn (2569), welche Naturhungrige zum Fuss des grossen Mythen ins gleichnamige Wander- und Wintersportparadies bringt.
Kurz darauf verengt sich die bis anhin gut ausgebaute Hauptstrasse auf einen Schlag. Mit mehreren Kurven schmiegt sich die Bergpoststrasse nun am linken Berghang hoch. Dabei wird eine abwechslungsreiche Szenerie befahren. Kurze Waldabschnitte, weite Weide- und Moorlandschaften sowie verträumte Weiler wechseln sich ab. Bereits im Spätmittelalter führte ein Saumpfad von Schwyz über die Ibergeregg nach Einsiedeln. Eine erste Strasse wurde 1873 errichtet und in den Sommermonaten für den Verkehr freigegeben.
Ganzjährig ist der Pass erst seit dem Bau der Skilifte Ende der 60iger Jahre geöffnet. Doch zurück zur Reise. Vorbei an den Restaurants Windstock und Handgruobi gelangt der Linienbus zur Haltestelle Gründel/St. Karl. Kurze Zeit später trifft der AAGU-Linienbus auf der 1`406 Meter hohen Passhöhe ein. Seit 1932 empfängt hier ein Berggasthaus die Gäste. In unmittelbarer Nähe befinden sich im Winter zwei Skilifte, welche ins Skigebiet der Mythenregion führen. Im Sommer bildet die Ibergeregg den Ausgangspunkt eines weitläufigen Wanderwegnetzes.
Nach einer kurzen Pause nimmt der rot-weise AAGS Bus die Talfahrt ins Ybrig in Angriff. Die Buslinie über die Ibergeregg hat eine lange und bewegte Geschichte. 1950 fuhr erstmals ein Linienbus von Schwyz nach Oberiberg. Das Angebot wurde darauf stetig erweitert und erfreute sich grosser Beliebtheit. Bis 2015 der Kanton Schwyz beschloss, die touristisch wichtige Linie aufgrund eines Sparpakets aus dem ÖV-Angebot zu streichen. Dank dem Widerstand der Bevölkerung und einem grossen Engagement der Auto AG Schwyz und weiteren Sponsoren konnte die Linie in Eigenregie
und ohne öffentlichen Subventionen weiterbetrieben werden. Per Fahrplanwechsel 2023 wurde die Linie 505 wieder ins Grundangebot des Kantons Schwyz aufgenommen und verkehrt seither wieder zuschlagsfrei und neu ganzjährig. Die Strasse führ derweil am Ausläufer des Furggelenstocks entlang nach Oberiberg. Schliesslich erreicht der Bergbus der AAGS nach rund 45 Minuten "s`Ibrig", wie die Gemeinde von den Einheimischen genannt wird. Bei der Haltestelle Tschalun am Dorfeingang von Oberiberg wendet der AAGU Linienbus und tritt nach einer kurzen Pause die Rückfahrt in den Kantonshauptort an.
60.555, Oberiberg - Unteriberg - Einsiedeln
Anders als im übrigen Kanton ist im Bezirk Einsiedeln und der Ausserschwyz nicht die AAGS, sondern die PostAuto AG für den
Busbetrieb zuständig. So verbindet die gelbe Fahrzeuge der Post in einem durchgehenden Stundentakt mit einzelnen Verdichtungen Oberiberg mit dem Klosterdorf Einsiedeln. Die Linie 555 beginnt
tagaus bei der Talstation der Laucheren Sesselbahn, welche einen von zwei Einstiegen ins Wander- & Skiparadies Hoch-Ybrig bildet. Ausserhalb der Betriebszeiten wenden die Busse bei der
Haltestelle Tschalun.
So rollt der gelbe Linienbus in das Dorfzentrum von Oberiberg. Die höchste Gemeinde des Kanton Schwyz bildet die Heimat von rund 850 Personen. Neben der Landwirtschaft spielt seit über 100 Jahren auch der Tourismus eine wichtige Rolle. So prägen diverse Restaurants und Hotelbetriebe das Dorfbild. So lässt das PostAuto den Dorfkern hinter sich und braust durch den weiten Talboden ins Nachbarsdorf Unteriberg. Hier vereinigen sich die Einschnitte der Waag und der Minster. Bei der Haltestelle Guggelstrasse, welche das eigentliche Zentrum bildet, besteht Anschluss an die Linie 556.
Diese führt hinein ins Lochtal zur Talstation der Weglosen Luftseilbahn, welche den zweiten Einstieg ins Hoch Ybrig Gebiet bildet. Das Fahrzeug der Linie 555 rollt derweil weiter talauswärts und erreicht wenig später das südliche Ufer des Sihlsees. Mit seinen über 10 Quadratkilometern ist der 1937 errichtete Stausee bis heute der flächenmässig grösste der Schweiz. An dessen rechtem Ufer schmiegt sich die Strasse durch den Ortskern von Euthal bevor sie mit dem 440 Meter langen Steinbachviadukt einmal quer über den Sihlsee nach Gross führt.
Der zur Gemeinde Einsiedeln gehörende Viertel hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Wohnquartier mit herrlicher Aussicht auf den Sihlsee entwickelt. Kurze Zeit später trifft das PostAuto im Klosterdorf ein. Das stattliche Kloster mit der Gnadenkapelle und der Figur der Schwarzen Madonna bildet den grössten Wallfahrtsort der Schweiz. Auf dem geräumigen Klosterplatz findet zudem regelmässig das „Welt-Theater“ sowie der beliebte Weihnachtsmarkt statt. Das Fahrzeug der Post rollt derweil weiter zum Bahnhof, wo diese abwechslungsreiche Reise schliesslich ihr Ende findet.
Last Update: 20.11.2024
Zuletzt gereist: 20.12.2023